Die verschiedenen Sorten der Aroniabeere
Die Aroniabeere oder Apfelbeere gehört zu den Kernobstgewächsen und in die Familie der Rosengewächse. Sie ist eine winterharte, sehr robuste Pflanze, die auch hohe Minustemperaturen gut verkraften kann. Man findet die Aroniapflanzen oft als Ziergewächse in Gärten und Parkanlagen. Die eigentliche Kraft der Aronia liegt aber in ihren Früchten. Die Früchte reifen im Herbst und sind rot bis ganz tiefblau, fast schwarz gefärbt. Die Beeren stehen seit einiger Zeit wieder hoch im Kurs, denn sie sind äußerst gesund.
Sorten der Aroniabeere – von wild bis kultiviert
Es gibt im Prinzip nur drei Arten der Aroniabeere, die ursprünglich aus dem Nordwesten der USA stammt. Das sind die Filzige Apfelbeere (aronia arbutifolia) und die Schwarze Apfelbeere (aronia melonacarpa) und eine natürliche Hybride der beiden, die Aronia x prunifolia. Am häufigsten werden die Filzige und die Schwarze Apfelbeere angebaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann der russische Biologe Iwan Mitschurin, die Apfelbeere zu veredeln und kreuzte sie mit Eberesche und Mispel. Die Suche nach einem vitaminreichen Obst, welches harte russische und sibirische Winter übersteht war erfolgreich und die Vitaminversorgung der Bevölkerung gesichert. Durch Züchtung entstanden mehrere Kultursorten, die sich durch größere Früchte, die weniger herb schmecken, auszeichnen.
Aronia arbitufolia – Die Filzige Apfelbeere
Der Name der Aronia arbitufolia bedeutet erdbeerbaumblättrig. Die Art kommt aus dem nördlichen Amerika und wird dort Red Chokeberry genannt. Hierzulande ist sie als Filzige oder auch Kahle Apfelbeere bekannt. Manchmal wird sie auch Zwergvogelbeere genannt. Dies kommt vom Irrglauben, dass die Aroniabeere eine Vogelbeere und damit genauso giftig ist. Die Pflanze ist ein Strauch, der bis zu 1,20 Meter hoch werden kann und besonders gern als Hecke oder als Ziergehölz im Steingarten oder Vorgarten gepflanzt wird. Im Herbst färben sich ihre Blätter in einem tollen roten Ton. Die weißen Blüten wachsen in kleinen Dolden und werden ab Anfang August zu herrlich roten Beeren, die essbar sind. Sie schmecken herb-säuerlich, wie alle Arioniabeeren Sorten, sind aber im Durchschnitt etwas kleiner als ihre Schwestern, die Schwarzen Apfelbeeren. Die Beeren werden ebenso wie andere Aroniabeeren Sorten zu Konfitüre, Saft oder Aronia-Likör verarbeitet oder auch getrocknet und roh gegessen.
Aronia melanocarpa – Die Schwarze Apfelbeere
Die Black Chokeberry oder Schwarze Apfelbeere verdankt ihren Namen den tiefblauen, fast schwarzen Früchten. Die Pflanze wird bis zu 2 Meter hoch und ebenso genügsam wie die Kahle Apfelbeere. Auch die Aronia melanocarpa stammt aus dem Norden Amerikas. Sie liebt es halbschattig bis sonnig und gedeiht gut an Flüssen, Hängen und in den Bergen. Die Schwarze Apfelbeere hat größere Früchte als die Aronia arbitufolia. Mit einem Durchmesser von sechs bis 12 Millimetern können die Beeren bis zu einem Gramm auf die Waage bringen. Das Fruchtfleisch der dunklen Beere hat ein intensives Rot und wird, je reifer die Aroniabeeren werden, immer dunkler. Auch die Schwarze Apfelbeere übersteht Temperaturen bis zu -30 Grad Celsius unbeschadet.
Aronia melanocarpa Viking
Wie der Name schon vermuten lässt, stammt die Apfelbeere Viking aus Finnland. Diese Aronia-Beeren-Sorte wird mit bis zu 2,50 Meter besonders hoch. Ihre Blütendolden sind mit bis zu zwanzig Einzelblüten recht groß und auffallend. Die Früchte der Viking – Aroniabeere sind nicht so aromatisch wie die der Wildsorten, obwohl die Früchte sehr groß und schwer werden. Aus diesen Beeren werden meist Konfitüren hergestellt oder sie werden in Kuchen eingebacken. Für Saft oder Liköre verwenden Sie besser andere Wildsorten oder die Kultur-Sorte Nero.
Aronia melanocarpa Aron
Die Aronia Aron ist eine aus Dänemark stammende Züchtung. Bis zu 1,50 Meter wird der Strauch hoch und ebenso breit werden. Die Pflanze treibt im Frühjahr rotbraune Blätter aus. Dann bilden sich die hübschen weißen Blütendolden, die einen wundervollen Kontrast zu den dunklen, eiförmigen Blättern bilden. Die Aronibeeren Sorte Aron eignet sich genauso als Zierpflanze wie andere Sorten, trägt aber auch circa ein Zentimeter große Früchte. Diese werden zu Aronia-Saft und Pulver verarbeitet. Natürlich kann man sie, wie alle Aroniabeeren-Sorten, auch wunderbar in Kuchen und Brote einbacken. Ihre Triebe hängen leicht über, so dass sie besonders als Solitär stehend eine echte Augenweide ist.
Aronia melanocarpa Rubina
Die Aronia melanocarpa Rubina ist eine Kreuzung aus der Viking und einer russischen Aroniabeere. Ungarische Züchter haben sich diese Sorte 1994 schützen lassen. Die Rubina kann zusätzlich zu frostigen Temperaturen auch sehr starke Niederschläge gut vertragen. Ein Aroniastrauch wird bis zu 1,80 Meter hoch. Die Früchte werden an einem sonnigen Standort bis zu 1,8 Gramm schwer und reifen schon sehr zeitig im August bis zum zeitigen Herbst im September. Auch diese Beere hat viele bioaktive Inhaltsstoffe wie Anthocyane und Phenole. Sogar die Blätter sind bei der Aronia Rubina anthocyanhaltig.
Aronia x prunifolia
Die Aronia x prunifolia ist eine Hybridart aus der Aronia melanocarpa und der Aronia arbutifolia, die sich durch Wildkreuzung ausgebildet hat. Wir nennen sie auch Pflaumenblättrige Apfelbeere oder Purple Chokeberry. Auch dieser Aronia-Strauch wird zwischen einem und zwei Metern hoch und wächst locker und verzweigt. Die Pflaumenblättrige Apfelbeere entwickelt tiefdunkle Früchte, die aber etwas später als die restlichen Sorten reifen. Die Beeren werden in etwa so groß wie die der Filzigen Apfelbeere. Sie eignet sich für die Saft-, Likör- und Weinherstellung genauso gut wie zum Verbacken in Kuchen und Gebäck und lässt sich gut als Färbemittel einsetzen.
Die Aronia x prunifolia ist auch die Art, die damals in den 1970er Jahren ihren Weg in die DDR, nach Bautzen, gefunden hat und dort ab 1976 auf Plantagen angebaut wurde. Sie wurde aber hauptsächlich zum Färben eingesetzt und eher weniger als die gesunde Beere, wie wir sie heute schätzen.
Aronia x prunifolia Hugin
Die Hugin zählt eher zu den Aroniabeeren Sorten die als reine Ziergewächse verwendet werden. Sie wurde in Schweden gezüchtet und steht zwischen Aronia x prunifolia und Aronia melanocarpa. Ihre Früchte sind kleiner und sie reifen später als die anderen Kultursorten. Auch die Dolden sind nicht so ausgeprägt wie beispielsweise bei der Viking. Meist reifen nur 2-5 Früchte an einer Dolde. Dafür sind sie trotzdem sehr ertragreich und können bis zum November geerntet haben. Sie schmecken etwas gefälliger, da sie weniger Gerbstoffe enthalten.
Aronia melanocarpa x arbitufolia Nero
Die Aroniabeere Nero ist ein Hybrid aus der Aronia melanocarba und der Aronia arbitufolia. Sie gehört also auch zu den x prunifolia. Wir heben Sie besonders hervor, weil sie der Klassiker unter den Aroniabeeren ist. Die Nero ist eine besonders süße Apfelbeere. Sie wurde in Russland gezüchtet und ist die Aroniabeeren-Sorte, die am häufigsten in unseren Gefilden angebaut wird. Nachdem die Dolden wunderschön weiß geblüht haben, bilden sich bis zu zwanzig Beeren an ihnen, die recht groß werden. Von Ende August bis Anfang September werden die wohlschmeckenden Beeren geerntet und dann verarbeitet.
Nero Superberry
Zum Schluss wollen wir Ihnen auch die Sorte Nero Superberry nicht vorenthalten. Sie ist eine spezielle Züchtung für den Obstanbau, die sehr ertragreich ist. Die Grundeigenschaften der anderen Wild- und Kultursorten bezüglich der Kälteresistenz, Genügsamkeit und Pflegeleichtigkeit hat sie natürlich ebenfalls. Zusätzlich wurden ihr eine Resistenz gegen fungizide und bakterielle Krankheitserreger angezüchtet und sie ist noch weniger anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Die Früchte werden wesentlich größer als die der anderen Sorten und der Ertrag ist insgesamt höher. Das Wachstum der Pflanze ist beruhigt, sie zweigt nicht so weit aus und muss daher nicht so oft beschnitten werden.
Wir auf dem Aronia-Langlebenhof pflanzen die Beeren der Sorte Nero an und stellen daraus gesunde Aroniapulver, mit denen Sie zum Beispiel leckere Smoothies machen können, Säfte und Liköre und vieles mehr in bester BIO-Qualität her.